Bernd Wolf

 

Geboren: 1960

Alter zum Handlungs-
zeitpunkt:

56
Beruf: CEO
Haarfarbe: -
Buch: Die Wüstenpflanze


Allgemeines

Bernd Wolf (ca. 1960 in Deutschland) war CEO der Oettingen AG.

 

Biografie

Bernd Wolf (ca. 1960 in Deutschland) hat in Deutschland die Schule besucht und anschließend ein betriebswirtschaftliches Studium absolviert.

Nach dem Studium begann er für die in der Rüstungsindustrie tätigen Oettingen AG zu arbeiten. In welcher Position ist nicht bekannt. Durch seine rücksichtslose Art und seinen Ehrgeiz konnte er beruflich rasch aufzusteigen. Im Zuge seiner etwa 30-jährigen Karriere gelang es ihm in das Konzernmanagement und schließlich sogar an die Konzernspitze zu gelangen.

Sein Alltag bestand im Wesentlichen von früh bis spät aus Arbeit.

 

*Achtung Spoiler*

Im Frühjahr 2016 erfährt er, dass das geheime LBD-Projekt des Konzerns – ein garantiertes Milliardengeschäft – durch die Erfindung des japanischen Wissenschaftlers Akira Takeishi obsolet werden könnte.

Da er nach Rücksprache mit dem wissenschaftlichen Projektleiter vom Ernst der Lage überzeugt ist, beschließen er und der Konzerneigentümer Simon von Oettingen Schritte zu unternehmen, um den Einsatz von Akiras Erfindung zu verhindern.

Bernd Wolf entsendet einen speziell ausgewählten Mitarbeiter nach Japan, um Akira vorerst zu beschatten und auszuhorchen. Nachdem Wolf von dem Angestellten erfährt, dass Akira die Sache ernst meint und seine sensationelle Erfindung nicht bloß ein Fake ist, schickt er kurzerhand Berufsschläger zu seiner Wohnung – da sie ihn nicht antreffen, verwüsten sie die Wohnung, zerstören seine Einrichtung, stehlen seine Arbeitsunterlagen und deponieren eine Bombe in seinem Schlafzimmer.

Nachdem Akira dem Bombenanschlag entgeht, setzt Bernd Wolf Privatdetektive auf ihn an, jedoch können diese kaum etwas über Akiras Verbleib herausfinden, da er zwischenzeitlich von der Japanischen Regierung in Sicherheit gebracht worden ist.

Bald wird Bernd Wolf ungeduldig und engagiert einen Profi: Einen US-Amerikanischen Auftragsmörder, der mit allen Wassern gewaschen ist. Als Akira wegen einer Pressekonferenz nach Tokio geflogen wird, gibt er sich als Pressevertreter aus und nimmt an dem Interview Teil. Zwischenzeitlich übermittelt ein Strohmann vom Irak aus Bombendrohungen an beide großen Tokioter Flughäfen – damit steht der Flugverkehr in Tokio still und Akira soll mit dem Auto in sein Versteck zurückgebracht werden. Der von Wolf angeheuerte Killer folgt der Limousine bis ins Bergland. Dort eröffnet er das Feuer auf den Wagen, allerdings misslingt sein Anschlag auf Akira und er muss sich unverrichteter Dinge zurückziehen, damit keine Spuren zu ihm oder der OEAG führen würden.

Schließlich hat Bernd Wolf den Einfall Maximilian Westhausen, den wissenschaftlichen Projektleiter, in die Sache einzubinden: Westhausen ist ein Bekannter von Yamato Oshinaki, dem Dekan der Universität von Tokio und Mentor von Akira Takeishi. Er bewegt Westhausen dazu seinen alten Freund zu hintergehen um so an Akira heranzukommen (Yamato Oshinaki hat keine Ahnung davon, dass Westhausen für die Organisation arbeitet, die für die Angriffe auf Akira verantwortlich ist). Wolf selbst reist ebenfalls nach Japan, um den reibungslosen Ablauf von Akiras Beseitungung diesmal persönlich zu überwachen.
Bald darauf gelingt es Westhausen tatsächlich Akira in Osaka zu treffen. Dabei schlägt er einen Ausflug in die Natur vor – nach diesem Ortswechsel werden Akira, Yamato Oshinaki und zum Schein auch Westhausen von einer angeheuerten Bande japanischer Krimineller entführt. Die Entführer bringen ihre Opfer ins dünn besiedelte Bergland, wo sie auf Bernd Wolf treffen. Wolf möchte Yamato Oshinaki noch an Ort und Stelle beseitigen. Dem betagten Professor gelingt es Bernd Wolf und seine Bodyguards abzulenken und den OEAG-Manager anzugreifen. Obwohl Bernd Wolf von Natur aus kräftig ist, kommt er gegen den deutlich kleineren und bald achzigjährigen Universitätsprofessor vorerst nicht an. Seine Bodyguards sind durch diesen Anblick für kurze Zeit durcheinander – Akira nutzt diesen Moment um davonzulaufen. Bernd Wolf kann sich erst aus dem Griff von Yamato Oshinaki befreien nachdem einer seiner Bodyguards dem Professor in die Schulter geschossen hat. Wolf ist wutentbrannt, zieht seine eigene Schusswaffe und schießt mehrmals auf den Dekan, der kurz darauf leblos zu Boden geht. Er befiehlt seinen Bodyguards die Verfolgung von Akira Takeishi aufzunehmen. Tatsächlich gelingt es ihnen den jungen Wissenschaftler im Wald aufzuspüren und ihn mit einem Betäubungsgewehr außer Gefecht zu setzen.

Bernd Wolf lässt sich selbst und Akira nach Sendai, in die japanische OEAG-Niederlassung bringen. Dort ordnet er an, ihn in einen Kellerraum zu sperren. Um seinen Willen zu brechen, beauftragt er Folterknechte, die Akira mit Bambusstöcken schlagen. Er verlangt von Akira, dass er seine Erfindung in einer Videobotschaft als Betrug erklären sollte, damit die Arbeit seines Entwicklerteams gestoppt würde und die Wüstenpflanze nicht zum Einsatz kommen würde. Er verspricht dem jungen Erfinder, dass er ihn anschließend freilassen würde, hat in Wahrheit aber vorgesehen ihn ermorden zu lassen, sobald er die Entwicklung der Wüstenpflanze gestoppt haben würde.

Während Akiras Gefangenschaft hält Bernd Wolf sich durchgehend in Sendai auf – ein Umstand, der ihn bald mürrisch werden lässt: Es missfällt ihm sehr, dass es ihn so viel Zeit kostet Akiras Willen zu brechen, die er genauso gut anderen Geschäften widmen könnte. Er beschließt sich mit Akira nicht länger aufzuhalten und ihn nötigenfalls zu ermorden auch ohne, dass er seine Erfindung zuvor als Fake erklärt haben würde. Er meint, dass sich auch Mittel und Wege finden lassen würden den Einsatz von Akiras Erfindung abzuwenden, wenn der Erfinder selbst nicht mehr am Leben wäre.

Schließlich, während einem Mittagessen – zu dem Maximilian Westhausen die gesamte Belegschaft eingeladen hat – bemerkt er, dass Akira aus dem Kellerverlies geflohen war und mit einem Fahrzeug das Firmenareal verließ. Er nimmt die Verfolgung auf und kann den Erfinder auch einholen. Ohne jede Rücksicht jagt er Akira über die Tōhoku-Autobahn, wobei ihm sein weit überlegenes Fahrzeug einen Vorteil verschafft. Nachdem Akira seinen Angriffen aber lange genug ausgewichen ist, bemerkt er, dass die Polizei wegen der Verfolgungsjagt die Autobahn abgesperrt hat. Mit einem Mal wird ihm klar, dass er dieses Mal zu hoch gepokert hat und seine Gesetzesübertretungen nun zwangsläufig publik werden und ihm ein Dasein in Gefangenschaft oder auf der Flucht bevorstehen würde. In einer Kurzschlussreaktion entscheidet er seinem Leben ein Ende zu setzen und steuert seinen Bentley bei hoher Geschwindigkeit in die als Absperrung aufgestellten Polizeifahrzeuge.

Er überlebt den Selbstmordversuch schwer verletzt. Seither ist er von der Hüfte an querschnittgelähmt und verbüßt in Japan eine lebenslange Haftstrafe.

 

Persönlichkeit

Bernd Wolf charakterisiert seine stählerne Härte, sowohl sich selbst als auch anderen gegenüber.

Er ist – abgesehen von Geschäftskontakten – grundsätzlich sehr unfreundlich und forsch. Er behandelt die meisten Menschen ausgesprochen respektlos.

Bernd Wolf ist ein Emporkömmling: Er ist durch Ehrgeiz und Rücksichtslosigkeit aufgestiegen und versteht es, sich im geschäftlichen Milieu geschickt anzupassen – denkt und handelt ansonsten aber wie ein primitiver, sehr einfach gestrickter Mensch.

Er ist ausgesprochen kaltblütig. Er ist gewissenlos und jederzeit bereit alles zu tun, wenn es seiner Karriere dienlich ist.

Bernd Wolf hat praktisch keine privaten Interessen. Sein Leben dreht sich rein um seine Karriere.

Er ist ständig unzufrieden und will immer noch mehr.

Bernd Wolf ist selbstverliebt, wobei dieses Gefühl zu hundert Prozent auf seinen beruflichen Erfolgen beruht. Da er beruflich sehr erfolgreich ist, hat er das Gefühl, dass ihm nur das Allerbeste (nach seinem Denken also die teuersten, prestigeträchtigsten Produkte) zusteht.

 

Triviales

Bernd Wolf ist beinahe 2 Meter groß und von Natur aus sehr kräftig gebaut.

Er trinkt gerne hochprozentigen Alkohol.

Bernd Wolf ist unverheiratet und kinderlos, da ihn Beziehungen bloß aufhalten würden. Die einzige Freundschaft, die er unterhalten hat, war die zu Simon von Oettingen. In der Tat war diese Freundschaft aber ebenfalls rein geschäftlicher Natur – Bernd Wolf hätte sich keine Minute lang mit von Oettingen befasst, hätte dieser nicht die OEAG geerbt.

Er trinkt seinen Kaffee schwarz.

Bernd Wolf hat im Alter von 56 Jahren bereits – teilweise ernsthafte – gesundheitliche Probleme, die im Wesentlichen auf Überarbeitung und seinen ungesunden Lebensstil zurückzuführen sind. Er ignoriert diese Beschwerden allerdings, da er sich davon keinesfalls von seiner Arbeit abhalten lassen möchte.

 

Hinter den Kulissen

Bernd Wolf hat einen sprechenden Namen. Sein Nachname charakterisiert ihn als gefährliches "Raubtier" – wie das namensgebende Tier, das weit oben in der Nahrungskette steht und auf andere Tiere Jagd macht. Sein Vorname hat zwar keinen allgemein nachvollziehbaren Bezug zu seinem Charakter, wurde von Thomas Sailer aber wahrscheinlich gewählt, da er Jahre zuvor wohl negative Erfahrungen mit einem rüpelhaften Menschen mit diesem Namen gemacht hat. Somit steht der Name "Bernd Wolf" im Buch für "Rüpel-Raubtier" oder "rüpelhaftes Raubtier."

Bernd Wolf ist einer von vier Charakteren aus dem Roman, die einen (teilweise) sprechenden Namen haben: Auch Akira (der Intelligente) Takeishi, Yamato (große Harmonie) Oshinaki und Daisuke (der Hilfreiche) Ito werden durch ihre Namen charakterisiert.

Sein Nachname hat keinen Bezug zu Jordan Belfort, der als "Wolf der Wall Street" bekannt wurde. Vor Erscheinen der Verfilmung (2013) von Belforts Biografie hatte Thomas Sailer keinerlei Kenntnis von dem Börsenmakler.

Bernd Wolf verkörpert die Weltwirtschaft: Etwas das für fiktives Geld realen Ressourcen aufbraucht und zerstört. Die Wirtschaft sollte der Menschheit ein Werkzeug sein, wird jedoch von vielen zur obersten Priorität verklärt – der Mensch ordnet sich selbst und seinen Lebensraum wirtschaftlichen Interessen unter. Ebenso dient auch Bernd Wolfs Arbeit nicht seiner Lebensgrundlage, sondern er lebt nur für die Arbeit. Obwohl sein Leben deswegen eigentlich sinnlos ist, ist er bereit jedes noch so große Opfer zu bringen um noch mächtiger zu werden.

Bildquelle: Alxedo