Ferdinand Grenzmann

Geboren: 1989

Alter zum Handlungs-
zeitpunkt:

22
Beruf:

Drucker-Lehrling/
Drucker-Geselle/
arbeitslos/
Landwirt

Haarfarbe: schwarz
Buch: Der Freizeitpionier


Allgemeines

Ferdinand Grenzmann (1989 in Kittsee) ist Freizeitpionier. Früher ein typischer Verlierer, hat er sein Leben selbst in die Hand genommen, es sukzessive nach seinen Vorstellungen umgestaltet und in Bahnen gelenkt die sehr viel mehr seinen Wünschen entsprechen.

 

Biografie

Ferdinand Grenzmann kam 1989 in Kittsee als Sohn von Herr und Frau Grenzmann zur Welt. Seine Kindheit verbrachte er in seinem Heimatort Illmitz.

Er besuchte die Schule in Neusiedl am See. Während seiner Schulzeit geriet er zusehends in die Außenseiterrolle, was einerseits an seiner introvertierten Art lag – andererseits aber auch daran, dass seine Eltern, die eine heruntergekommene Gastwirtschaft betreiben, sehr beschaulich leben und Ferdinand damit schon in der Schulzeit keinerlei Statussymbole besaß: Er trug alte, unmodische Kleidung, hatte kein Mobiltelefon, etc.

Als Jugendlicher hatte er einmal eine feste Freundin, Lena, die ihn jedoch nach wenigen Wochen sitzen ließ. Die meiste Zeit während der Oberstufe war er in seine Mitschülerin Jenny verliebt, die sich allerdings nicht im Geringsten für ihn interessierte.

In seiner Kindheit lernte er Jonathan Hofmeister (genannt Johnny) kennen, mit dem er enge Freundschaft schloss, obwohl dieser aus reichem Elternhaus stammt. Zwar bildete der eher extrovertierte Johnny eigentlich einen Gegensatz zu Ferdinand, doch deren Freundschaft blieb jedenfalls bis zu ihrem gemeinsamen Schulabschluss bestehen.

Nach seinem Schulabschluss leistete Ferdinand seinen Wehrdienst ab.

Im Anschluss daran begann er eine Lehre bei Ducker Druck, einer großen Offset-Druckerei in Wien-Donaustadt. Es begann eine sehr trübe Zeit für den naturverbundenen Burgenländer: Während er als Lehrling kaum Geld verdiente, verschlang der Arbeitsalltag und das tägliche Pendeln den Großteil seiner zeitlichen (und auch finanziellen) Kapazitäten. Dieser Umstand und die harte Arbeit, die Ferdinand zudem als geisttötend empfand, raubten ihm seine Kräfte.

Im Frühjahr 2011 schließt er seine Lehre ab. Durch eine Autopanne auf der Heimfahrt von der Arbeit trifft er unverhofft zum ersten Mal seit langem auf Johnny Hofmeister – muss aber erkennen, dass sein ehemals bester Freund sich stark gewandelt hat. Auch trifft er Alexandra Zwetkowa, die schon seit der gemeinsamen Schulzeit Johnnys Partnerin gewesen ist und mit der ihn ebenfalls eine gute Freundschaft verbindet.

Nach nur einem Monat in dem er als Drucker beschäftigt gewesen ist, wird er von Heinz Radler, einem Abteilungsleiter von Ducker Druck entlassen, mit der Begründung, dass er mit seiner Arbeitsleistung unzufrieden ist. Nachdem Ferdinand seinen verhassten Job nun so lange Zeit über durchgestanden hat, kann er nicht anders als sich über diese Kündigung zu freuen, die ihn endlich aus seinem grauen Arbeitsalltag gerissen hat. Ferdinand hat angefangen zu begreifen, dass er sehr viel mehr vom Leben möchte als einfach nur Tag für Tag irgendwie durchzustehen. Auch beginnt er zu verinnerlichen, dass er die Dinge endlich selbst in die Hand nehmen muss und sich nicht von den Erwartungen anderer – all dem, was eben als 'normal' gilt – leiten lassen darf.

Ferdinand beschließt, dass er nach der entbehrungsreichen Zeit in der Druckerei eine Auszeit benötigt. Er möchte Zeit für sich selbst, um sich zu erholen und um einfach den Dingen nachgehen zu können, die er wirklich von sich aus machen will. Er möchte seinen Alltag endlich wieder bewusst erleben. Allerdings will er die Zeit auch nutzen, um neue Perspektiven zu finden. Ihm ist klar, dass er viele neue Eindrücke benötigen wird, um eine Ahnung davon zu bekommen wie er sein weiteres Leben gestalten möchte.

 

*Achtung Spoiler*

Nachdem Ferdinand gekündigt worden ist, meldet er sich arbeitslos. Am Arbeitsamt gerät er an die pedantische Betreuerin Hilde Grafl, die kein Verständnis für Ferdinands Bedürfnis nach Selbstverwirklichung hat. Sie macht ihm klar, dass er schnellstmöglich eine neue Stelle zu finden hat und sie seine Bemühungen durchaus überprüfen wird. Dadurch fühlt sich Ferdinand bald unter Druck gesetzt. Es scheint ihm schwer seine neuen Pläne umzusetzen, wenn er allzu bald eine Stelle annehmen muss, die ihn nicht interessiert. Zusätzlichen Druck erfährt er bald auch durch seine Eltern, bei denen er noch wohnt.

In diesem Frühjahr trifft er sich zwei Mal mit Alexandra. Nachdem sie sich von Johnny getrennt hat, ermutigt sie Ferdinand dazu seinen eigenen Weg zu gehen und seine Träume zu verwirklichen, auch wenn das einstweilen undurchführbar oder jedenfalls unangebracht erscheint. Ferdinand hat den Traum eine Reise zu machen, scheitert aber daran, dass die meisten Reiseziele zu teuer sind und er unterwegs frei und ungebunden sein möchte, was ohne eigenes Auto (um sein Auto wurde er nach der Panne in Wien von dem Autohausbesitzer Klaus Littner betrogen) kaum möglich ist. Schließlich plant er nach Kroatien zu fahren und als Transportmittel seinen alten Cityroller zu nutzen, den er noch aus Bundesheer-Tagen besitzt. Sobald dieser Plan gefasst ist, bereitet er sich mit großem Enthusiasmus auf diese Reise vor.

Wenige Tage bevor er losfahren möchte, bekommt er Besuch von Johnny. Dieser hat durch einen einzigen Fehler seine Firma verloren. Er ist pleite, seine Karriere ist vorbei und vor allem sein Stolz ist stark verletzt. Nun da er sich als hoffnungsloser Versager fühlt, hat er Kontakt zu dem einzigen Menschen in seinem Bekanntenkreis aufgenommen, der in seinen Augen ein ebenso erbärmlicher Versager ist – nämlich Ferdinand.

Ferdinand ist von Johnnys Besuch wenig angetan. Nachdem er längst weiß, dass in dem erfolgreichen Leben seines Freundes kein Platz mehr für ihn gewesen ist und er nun vor einiger Zeit selbst gesehen hat, wie arrogant und unausstehlich Johnny geworden ist, hat er wenig Lust darauf ihm zu helfen. Trotzdem nimmt er Johnny für ein paar Tage lang auf. Seinen Eltern gaukelt er vor, Johnny wäre nach wie vor gut mit ihm befreundet und deshalb zu Besuch; seine Pleite verschweigt Ferdinand.

Kurz darauf besucht Ferdinand einen großen Flohmarkt, auf dem er sich etwas Geld für seine Reise dazuverdienen will. Johnny hilft ihm dabei, aus dem Bedürfnis heraus sich seinen Aufenthalt bei den Grenzmanns zu verdienen.

Nachdem Ferdinand auf dem Flohmarkt etwas zusätzliches Geld eingenommen hat, möchte er seine Reise beginnen. Johnny, der einstweilen vollkommen in der Luft hängt, möchte ihn begleiten, was Ferdinand etwas widerwillig erlaubt.

Als die Reise losgeht, fühlt Ferdinand sich großartig. Er erlebt jeden Moment der an sich strapaziösen Fahrt mit dem Roller als ein großes Geschenk. Noch am Abend desselben Tages erreichen er und Johnny Maribor (Marburg) in Slowenien, wo sie in einer Jugendherberge übernachten.

Am nächsten Tag setzen er und Johnny die Fahrt gen Süden fort. Ferdinand, der hoch motiviert ist, merkt nicht recht, dass seinen Reisebegleiter tiefer Frust und starke Zweifel plagen.
Kurz vor der slowenisch-kroatischen Grenze wird er von Johnny angehalten und zur Rede gestellt. Dieser möchte umkehren und in Wien nach Arbeit suchen. Ferdinand sagt, dass er weiterfahren wird und es Johnny natürlich freistehe, umzukehren. Kurz bevor Johnny die Rückfahrt antreten möchte, kommt heraus, dass Ferdinand sich mit Alexandra getroffen hat. Johnny, der die ganze Zeit über die Vermutung gehabt hat, dass seine Exfreundin ihn betrogen hat, glaubt nun, dass sie ein Verhältnis mit Ferdinand eingegangen ist. Da seine Pleite wahrscheinlich eine Folge der Trennung von Alexandra ist, sieht er in diesem Moment in Ferdinand den Verursacher all seines Misserfolges und rastet aus: Er springt Ferdinand an und versucht ihn niederzuschlagen. Allerdings hat Ferdinand während seiner harten Lehrzeit einige Kräfte entwickelt und kann sich gegen den von Wohlstand geschwächten Johnny zur Wehr setzen. Nachdem er Johnny überwältigt hat, sprechen sich die beiden aus und setzen die Reise anschließend doch fort.

Am Abend erreichen Ferdinand und Johnny Rijeka und fahren während der nächsten Tage die Küstenstraße (Jadranska Magistrala) entlang.

Nach der Abfahrt aus Rijeka halten er und Johnny in Crikvenica, wo sie zu Mittag essen.
Bei der Weiterfahrt kommt es zu einer Schrecksekunde, als Ferdinand in Karlobag von der Polizei angehalten wird. Der Polizist legt es darauf an bei ihm irgendetwas zu finden, wofür er ihm ein Bußgeld abnehmen kann. Das hätte er wohl auch getan, wäre nicht gerade in diesem Moment ein Motorradfahrer viel zu schnell durch den Ort gefahren – da er diesen Fahrer wegen der Geschwindigkeitsübertretung strafen will, lässt er Ferdinand weiterfahren.

Am Nachmittag erreichen die beiden Zadar, wo sie Quartier in einem Studentenheim nehmen und einen entspannten Abend in der Altstadt verbringen.

Tags darauf besuchen er und Johnny Split, wo sie einen Spaziergang unternehmen, ehe sie die Fahrt in den Süden weiter fortsetzen.

Gegen Abend erreichen sie Makarska. Dort übernachten sie in einer urigen, außerhalb der Stadt gelegenen Gastwirtschaft. Über den Gastwirt lernen sie die Familie Jelušić kennen, die ihnen für die Dauer ihres Aufenthalts ein leistbares Quartier zur Verfügung stellt.

Nach dem abenteuerlichen Teil der Reise genießt Ferdinand es in Makarska zur Ruhe zu kommen, den Ort richtig kennenzulernen und in einer vollkommen anderen Atmosphäre zu leben als während seiner Zeit bei Ducker Druck.

Bald nach ihrer Ankunft lernen er und Johnny die drei Düsseldorfer Studenten Isabella, Karsten und Siegfried kennen.

Einige Tage später lernt er Marina kennen, die mit ihren Freundinnen Kristina und Natascha in Makarska Urlaub macht. Ferdinand verliebt sich in Marina, macht sich aber keine großen Hoffnungen, da er auf Mädchen nie anziehend gewirkt hat. Allerdings bemerkt er schnell, dass Marina ihn ebenfalls interessant findet. Die beiden verbringen stetig mehr Zeit miteinander und fahren sogar gemeinsam nach Dubrovnik – ohne die zwei anderen Mädchen und Johnny.

Als Marina abreist, ist Ferdinand deprimiert, besinnt sich aber dank Johnnys Worte darauf, dass er seine letzten Urlaubstage noch genießen sollte und Marina ohnehin bald wiedersehen kann (sie wohnt ebenfalls im Nordburgenland).

Wenige Tage später treten auch Ferdinand und Johnny die Heimreise an. Ferdinand ist betrübt, da sein Urlaub auf den er sich so lange gefreut hat nun, abgesehen von der bevorstehenden Heimfahrt, bereits wieder vorbei ist. Bald muss er sich wieder alten Problemen in seiner Heimat stellen, denen er während der vergangenen Wochen erfolgreich entflohen ist.

Anfangs verläuft die Heimreise noch problemlos, bis Ferdinand und Johnny in ein Unwetter geraten. Mit ihren Rollern ist die Fahrt eine nicht nur sehr unwirtliche, sondern auch gefährliche Situation.
Sie schlagen sich durch bis nach Zalalövo in Ungarn, wo sie von dem ungarischen LKW-Fahrer Ferenc ein gutes Stück weit mitgenommen werden.

Zuhause angekommen folgt eine heftige Auseinandersetzung zwischen Ferdinand und seinen Eltern, da sie erfahren, dass er mit seinem Motorroller nach Kroatien gefahren ist (einerseits aus Sorge, andererseits da sie kein Verständnis dafür haben, dass er lieber verreist als nach Arbeit zu suchen). Von nun an wächst auch der Druck von zuhause aus stark, bald wieder einen Job zu finden.

Für Ferdinand folgt eine Zeit geprägt von Frust. Nachdem er so viel Schönes erlebt hat, droht er nun wieder in jene Welt abzurutschen, aus der er erst vor kurzem entkommen ist. Er wagt es auch nicht sich mit Marina in Verbindung zu setzen. Nun da er sich wieder wie ein Verlierer fühlt, fühlt er sich ihrer nicht würdig. Er hat Angst, dass sie es bald leid sein wird mit jemandem zusammen zu sein, der so bescheidene finanzielle Möglichkeiten hat.

Eines Abends, als ihm bei einem Spaziergang ein LKW entgegenkommt, denkt er wehmütig zurück an seine Reise. Da kommt ihm die Idee, eine Stelle als Berufsfahrer anzunehmen. Er verfolgt diesen Plan, wird aber nur von einer Firma zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Dort schafft er es nicht den Geschäftsführer von sich zu überzeugen.

Nachdem es ihm nicht gelingt eine Stelle als Fahrer zu bekommen, wird ihm durch das AMS eine Stelle bei Banner Druck, einem Druckereibetrieb in Klosterneuburg, vermittelt. Bei dem Vorstellungsgespräch wird Ferdinand von dem Geschäftsführer eingestellt. Damit scheint es besiegelt, dass Ferdinand eine ähnlich trostlose Zeit bevorsteht wie damals bei Ducker Druck.
Dieser Umstand belastet ihn derart, dass er nach dem Vorstellungsgespräch kollabiert.

Nun beschließt er, bevor er wieder in einer Hölle aus Monotonie landen wird, noch einmal Kontakt mit Marina aufzunehmen. Sie ist bereit Ferdinand kurzfristig zu treffen.

Für das Treffen mit Marina borgt Alexandra ihm ihr Auto, einen Saab 900 Kabrio, damit er nicht mit dem Motorroller bei seinem Schwarm vorfahren muss. Ferdinand holt Marina ab und die beiden unternehmen eine Ausfahrt in das südöstliche Niederösterreich. Marina verhält sich Ferdinand gegenüber sehr viel distanzierter als das in Makarska der Fall war.

Wie sich herausstellt, liegt das aber nicht daran, dass sie kein Interesse mehr an Ferdinand hat – sondern, da sie vermutet, dass er kein echtes Interesse an ihr hat und nur mit ihr spielt, da er sie so lange nicht angerufen hat. Deswegen verhält sie sich vorsichtig, um sich nicht mehr als notwendig verletzen zu lassen. Nachdem Ferdinand ihr alles erklärt hat, zeigt Marina Verständnis für sein Verhalten und erklärt ihm, dass sie ihn trotzdem mag, auch wenn er kein Besserverdiener ist. Dass Marina nach wie vor zu ihm steht, gibt ihm einen Funken Hoffnung inmitten der Trostlosigkeit, die ihn wegen seinem neuen Job umgibt.

Am Wochenende bevor Ferdinand bei Banner Druck zu arbeiten beginnt, bekommt er einen Anruf von Marina. Es sei dringend und sie müsste sich unbedingt mit ihm treffen. Also besucht sie ihn in Illmitz und erklärt ihm, dass im landwirtschaftlichen Betrieb ihrer Eltern Leute für die Feldarbeit gesucht werden. Das wäre bestimmt kein Traumjob, doch bevor Marinas Vater slowakische oder ungarische Hilfsarbeiter einstellen wird, will sie Ferdinand dennoch eine Stelle angeboten haben – bloß als Notlösung, falls ihm das lieber ist als die Stelle in der Druckerei. Seine Entscheidung muss kurzfristig fallen, da Marinas Vater bereits im Begriff ist Leute für die Feldarbeit zu engagieren.
Ferdinand ist sich im Klaren darüber, dass es vermutlich unvernünftig ist die Stelle bei Banner Druck abzulehnen – was einen Verlust seines Arbeitslosengeldes bedeutet. Dennoch entscheidet er sich für diesen Weg.

Am nächsten Tag hat er ein Kennenlern-Gespräch mit Marinas Vater Roman Landau, den er grundsätzlich als angenehm empfindet. Dieser bietet Ferdinand an einen Tag auf dem Feld mitzuarbeiten, damit er selbst einschätzen kann, ob die Arbeit ihm Spaß machen wird. Ferdinand willigt ein und begleitet Roman und Marina in einen Weingarten bei Edelstal. Die Arbeit draußen auf dem Feld, in der Natur, empfindet er als recht angenehm und bemerkt gar nicht, wie schnell die Zeit vergeht (ein klarer Gegensatz zu seiner Arbeit bei Ducker Druck, als sich die Arbeitstage in die Unendlichkeit gezogen haben).

Nachdem Marinas Vater gesehen hat, dass Ferdinand Freude an der Arbeit hat, gibt er ihm die Stelle ohne Bedenken. Obendrein lädt er ihn zum Essen ein, mit dem Verweis, dass Marina sich bestimmt freut, wenn er bleibt.

Kurz darauf gehen Ferdinand und Marina offiziell eine Beziehung ein. Sie renovieren gemeinsam ein altes Bauernhaus in Halbturn, das Marinas Familie gehört.

Ferdinand macht sich prächtig bei der Feldarbeit und hat bald eine Vorarbeiterrolle inne, wodurch auch sein Tätigkeitsbereich vielseitiger wird. Nach wie vor empfindet er die Arbeit auf den Feldern nicht als geisttötende Zeitverschwendung, sondern als wohltuend und sogar erfüllend.
Davon abgesehen, dass er mittlerweile praktisch Teil der Familie Landau ist, ist er zudem der wertvollste und unverzichtbarste Mitarbeiter im landwirtschaftlichen Betrieb von Roman Landau.

Ferdinand pflegt nach wie vor eine gute Freundschaft sowohl zu Alexandra Zwetkowa, die nun Journalismus studiert und zu Johnny Hofmeister, der erst einmal in aller Ruhe herausfinden möchte was er wirklich tun will. Er liebt es nach wie vor, gemeinsam mit Marina auf Reisen zu gehen. Das tun die beiden, wann immer es ihnen möglich ist.

 

Persönlichkeit

Ferdinand ist eher introvertiert. Er kann sich gut alleine beschäftigen und bevorzugt es seine Freunde unter vier Augen zu treffen. Zu große Gruppen empfindet er als unangenehm.

Er ist sehr zielstrebig, fokussiert aber strikt seine eigenen Ziele und konzentriert sich nicht darauf Dinge zu erreichen, die Außenstehende gut finden könnten.

Ferdinand ist sehr naturverbunden.

 

Triviales

Ferdinand stammt von Burgenlandkroaten ab. Obwohl bei ihm zuhause kein Kroatisch gesprochen wird, beherrscht er die Sprache fließend.

Seine Sparsamkeit liegt nicht primär daran, dass er diese Eigenschaft von seinen Eltern gelernt hat. Sie liegt viel eher darin begründet, dass er erkannt hat, dass ein Überfluss hart erarbeitet werden will und er an dieser Stelle klare Prioritäten gesetzt hat.

Ferdinand ist der Archetyp eines Verlierers: In der Schule schon ein Außenseiter gewesen, wohnt er mit Anfang 20 noch bei seinen Eltern, hat keine Freundin, einen miesen Job und kaum Geld. Er ist meistens frustriert und ständig ausgelaugt, da ihn sein Dasein so überhaupt nicht erfreut. Allerdings ergreift er nach seiner Kündigung die Initiative und verändert damit alles.

Er beschreibt seinen Job bei Ducker Druck als eine furchtbare Qual. Tatsächlich handelt es sich wohl um einen ganz normalen Drucker-Job, der manchem anderen gar nichts ausmacht (wie am Beispiel von Radoslaw zu erkennen ist). Ferdinand leidet deshalb so sehr unter seiner Arbeit, weil er seine Energie und seine Zeit eigentlich gerne auf andere Dinge konzentrieren möchte und der Job ihm seit zwei Jahren genau genommen im Weg steht. Durch das Arbeitsverhältnis ist Ferdinand gezwungen sich Tag für Tag in eine Atmosphäre zu begeben, die ihm nichts gibt. Er ist in diesem Arbeiter-Alltag einfach deplatziert und empfindet ihn deswegen als derart quälend.

 

*Achtung Spoiler*

Obwohl Ferdinand bisher nie anziehend auf Mädchen gewirkt hat, erwidert die hübsche Marina sein Interesse. Das liegt daran, dass ihn längst nicht mehr die Aura des Verlierers umgibt, die ihn bisher uninteressant, wenn nicht gar unsichtbar gemacht hat. Nun da er auf seiner Reise ist, umgibt ihn die Aura eines Abenteurers, die auf Marina ungemein anziehend wirkt.


Hinter den Kulissen

Der Charakter Ferdinand Grenzmann hat einige Parallelen zu dem Autor Thomas Sailer.

Ferdinand Grenzmann kündigt den verhassten Job bei Ducker Druck nicht selbst, er wird entlassen. Sein Erster Schritt heraus aus dem fremdbestimmten Verliererdasein ist somit nicht die Kündigung, sondern die Überlegung danach: Seine Einsicht, dass dieses vermeintliche Pech eigentlich ein Glücksfall war; dass die Kündigung das Beste ist das ihm seit langer Zeit passiert ist.
Dass Ferdinand gekündigt wird und sich vorerst nicht traut diesen Schritt selbst zu tun, dient seiner Darstellung als ursprünglich hoffnungsloser Verlierer: Er wird als unbrauchbar abgestempelt und hinausgeworfen, ohne weitere Perspektiven für seine (berufliche) Zukunft. Einen Moment scheint es als würde eine Verschlimmerung eintreten, in seinem ohnehin schon tristen Alltag. Allerdings gelingt es ihm der drohenden Ungewissheit zu trotzen und den Rauswurf, der ihm eigentlich schaden sollte, als einen Impuls zu nutzen um etwas zu verbessern.
Hierbei existiert sogar eine erwähnenswerte Parallele zu dem Roman Die Gefängnisinsel: Auch Martin Eichendorfs Ausbruch zu Beginn der Geschichte ist nur durch einen Zufall möglich. Erst als er diese Fügung für sich nutzt und an Freiheit gewinnt, ist er künftig dazu in der Lage selbstbestimmter zu handeln.

 

Bildquelle: Thomas Sailer