OVCO

 

Art: Konzern
Sitz: Österreich
Buch: Die Gefängnisinsel


Allgemeines

Die OVCO-Group ist ein international tätiger Konzern der seinen Hauptsitz in Österreich hat.

 

Der OVCO-Skandal

Im Jahr 2014 war der Konzern in einen schweren Finanzskandal verwickelt, der jedoch vorerst vertuscht werden konnte. Dabei ging es darum, dass mehrere Vorstandsmitglieder insgesamt etwa 500 Millionen Euro aus dem Konzernvermögen veruntreut und in weiterer Folge verspekuliert hatten, unter anderem auf dem Penny-Stock-Markt.
Nachdem den Verantwortlichen bewusst wurde, dass sie das Geld verloren hatten, wandten sie sich an insgesamt fünf Mitarbeiter aus der Buchhaltung und boten ihnen hohes Bestechungsgeld, damit sie den Skandal verbergen würden. Die Führungskräfte übten auch Druck auf die Mitarbeiter aus und drohten ihnen mit Jobverlust, wenn sie nicht wie verlangt die Zahlen fälschen würden.

Wegen dieses Drucks stimmten die Buchhalter vorerst zu, entschieden dann aber doch, der Forderung der Manager nicht nachzukommen, da sie sich damit schließlich auch selbst strafbar machen würden. Da sie es aber auch nicht wagten, den Vorstandsmitgliedern offen zu sagen, dass sie ihren illegalen Auftrag nicht erfüllen würden und aus Furcht auch selbst nicht zur Polizei gehen wollten, entschieden sie der Presse heimlich Beweismaterial zukommen zu lassen. Die Buchhalter ahnten, dass ihnen Gefahr drohte, solange sie die einzigen waren, die vom Untreue-Skandal wussten und wollten daher die Öffentlichkeit informieren. Also schickten sie einen Briefumschlag mit Daten aus der Buchhaltung, die die Veruntreuung des Geldes belegten, sowie auch (eigentlich zur Vernichtung bestimmte) schriftliche Anweisungen der Vorstandsmitglieder, in denen stand, wie genau die Zahlen verändert werden sollten. Außerdem legten sie ein handsigniertes Schreiben bei, in dem sie den gesamten OVCO-Skandal detailliert erklärten. Diese Zusendung erhielt der junge, aufstrebende Journalist Martin Eichendorf.

Eichendorf witterte ein Karrieresprungbrett und stellte im Alleingang weitere Recherchen an, um sicherzugehen, dass er es sein würde der diesen hochbrisanten Fall aufdecken würde. Während er zu recherchieren begann, bemerkten die Manager jedoch den Verrat der fünf Mitarbeiter – wohl indem sie auf eine Korrespondenz mit Eichendorf aufmerksam geworden waren. Schnell fassten sie den Plan, die eingeweihten Buchhalter beseitigen zu lassen: Über Unterweltkontakte von einem der Führungskräfte beauftragten sie den Mord an den fünf Mitwissern. Mithilfe von fingierten Beweisen und der Bestechung von Justizorganen erreichten sie, dass Martin Eichendorf für die Morde verantwortlich gemacht wurde. Damit hatten sie ihn als einzigen Mitwisser zwar am Leben gelassen, doch dafür gab es einen Schuldigen für die Morde, woraufhin die Akte zu den Mordfällen geschlossen wurde und die Manager keine Ermittlungen zu befürchten hatten.

Sie leiteten in die Wege, dass Eichendorf, der verhaftet und wegen fünffachen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden war, in der supranational betriebenen Anstalt Werra I untergebracht wurde. Dort wurden Insassen mit allen Mitteln von der Außenwelt abgeschirmt und so würde Martin Eichendorf keine Möglichkeit haben die Wahrheit ans Licht zu bringen. Die Vorstandsmitglieder bestachen schließlich andere Buchhalter, die den Skandal erfolgreich vertuschten.

 

*Achtung Spolier*

Durch diesen Schachzug ist OVCO vorerst aus dem Schneider. Der Untreue-Skandal bleibt weiter unentdeckt.

Erst im April 2017 geraten die Vorstandsmitglieder für kurze Zeit in Aufregung, als Eichendorf aus dem Hochsicherheitsgefängnis ausbricht. Allerdings glauben die Verantwortlichen den Medienberichten, dass Eichendorf bei seiner Flucht ertrunken ist, da sie schließlich wissen, dass er kein gut vernetzter Schwerverbrecher sondern nur ein einfacher Journalist ist. Damit halten sie es für praktisch ausgeschlossen, dass er von der Gefängnisinsel entkommen sein und damit für sie selbst und den Konzern eine Gefahr darstellen könnte.
Schließlich wähnen sie sich ohnehin in Sicherheit, denn selbst wenn Eichendorf noch leben und das Festland erreichten sollte, würde ihm ohne stichfeste Beweise niemand glauben und er würde bloß wieder inhaftiert.

Es ist ungesichert, ob es auf den Bericht von Eichendorfs Flucht hin zu einer Kontaktaufnahme der Führungskräfte mit jenen Organen der Justiz gekommen ist, die von ihnen vor mehr als zwei Jahren bestochen worden sind, damit sie Eichendorf verurteilen. Für die betreffenden Personen besteht ebenso ein Risiko, sollte Eichendorf tatsächlich entkommen sein und vielleicht doch eine Möglichkeit finden den Komplott zu beweisen.

Im Frühjahr 2018 schließlich werden Beweismittel für Eichendorfs Unschuld Österreichweit in der Zeitung veröffentlicht. Diese hat Eichendorf der Presse wenige Tage davor gemeinsam mit seiner Verlobten Irina Vessely zukommen lassen. Zwar waren die Beweismittel, die er damals zugesandt bekommen hatte, nach seiner Verhaftung sichergestellt und vernichtet worden und seine Wohnung war auch akribisch nach allfälligen Kopien durchsucht worden, allerdings war es seiner Verlobten mit einer List gelungen seine externe Festplatte vor den Behörden in Sicherheit zu bringen, auf der sich digitale Kopien der gesamten Beweismittel befanden.
Eichendorf, der zwischenzeitlich wieder inhaftiert worden ist, wird umgehend rehabilitiert und freigelassen.

Damit folgen intensive Ermittlungen gegen mehrere OVCO-Manager, einerseits wegen dem nunmehr bewiesenen Untreue-Skandal und andererseits wegen dem Auftrag zum Mord an fünf Mitarbeitern.

Bildquelle: Thomas Sailer