Der Häftling

 

Geboren: ca. 1977

Alter zum Handlungs-
zeitpunkt:

ca. 40
Beruf:

Organisierter
Schwerverbrecher
/ Drogenbaron

Haarfarbe: -
Buch: Die Gefängnisinsel


Allgemeines

Der namentlich nicht genannte Häftling (ca. 1977 in Deutschland) war ein gefürchteter Drogenboss.

Im Jahr 2016 wurde er verhaftet, zu lebenslanger Haft verurteilt und in die supranational betriebene Hochsicherheitsgefangenenanstalt Werra I auf der griechischen Ägäis-Insel Xias gebracht.

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Biografie

Der Häftling wurde in Deutschland geboren. Er stammt aus schlechtem Elternhaus und hat schon während seiner Schulzeit reichlich Erfahrung mit „krummen Geschäften“ gemacht.

Nach Abschluss seiner Pflichtschulzeit beendete er seine Schullaufbahn. Er lebte unter anderem von der Aufzucht und dem Verkauf von Marihuana. Außerdem knackte er Autos, für Spritztouren und für den Weiterverkauf in den ehemaligen Ostblock.

Er blieb allerdings kein kleiner Dealer – ihm gelang der Einstieg in die Drogenmafia. Schon in seinen 20ern war er Multimillionär. Er war gefürchtet, wegen seiner Hemmungslosigkeit. Wer ihm im Weg stand, wurde ermordet.

Im Jahr 2016 war er längst ein hochrangiger Drogenboss. In diesem Jahr wurde seine kriminelle Laufbahn schließlich von den Behörden entdeckt. Er wurde verhaftet und vor Gericht gestellt. Neben mindestens 20 Jahren Drogenhandel wurden ihm unter anderem dutzende Morde zu Lasten gelegt. Er wurde zu lebenslanger Haft in einer Hochsicherheitsanstalt verurteilt. Da von einer hohen Fluchtgefahr auszugehen war, wurde er in der besonders sicheren Haftanstalt Werra I untergebracht.

 

*Achtung Spoiler*

Bereits im Frühjahr 2017, etwas mehr als ein halbes Jahr nach seiner Inhaftierung, ist seine Flucht bereits perfekt geplant. Obwohl er in Werra I mit niemandem von außen Kontakt aufnehmen darf, ist es seinen Leuten gelungen einen Wärter zu bestechen, damit dieser ihm Botschaften übermittelt und außerdem eine Wärteruniform zukommen lässt, sodass er die Anstalt unbehelligt verlassen kann. Da sich das Gefängnis auf einer Insel befindet, patrouilliert ein Schnellboot in der Nähe der Gefängnisinsel, um den flüchtigen Gefangen aufzunehmen.

Dazu kommt es allerdings nicht: Da die Häftlinge tagsüber arbeiten müssen – nämlich alte Maschinen und Autowracks zerlegen – ist die Uniform in einem Autowrack deponiert worden. Dieses ist allerdings nicht auf dem Arbeitsplatz des Drogenbarons, sondern auf dem von Martin Eichendorf abgestellt worden. Ob das bloßer Zufall war oder ob ein anderer Wärter bereits Lunte gerochen und die Bestechung eines Kollegen vermutet hat, ist nicht bekannt.

In dem Wissen, dass Eichendorf seine Uniform gefunden haben musste, stellt er ihn in der Umkleidegarderobe zur Rede und wird auch handgreiflich. Er wäre soweit gegangen Eichendorf umzubringen, jedoch wird er von einem Wärter niedergeschlagen. Als Buße für sein Handeln muss er einen Monat in Dunkelhaft verbringen.

Nachdem Martin Eichendorf im Frühjahr 2017 aus dem Gefängnis ausgebrochen ist, werden die Sicherheitsbestimmungen in der Gefängnisanlage abermals verschärft und das Personal noch genauer kontrolliert. Seither ist es seinen Leuten nicht mehr gelungen Kontakt zu ihrem Anführer aufzunehmen und eine weitere Ausbruchsmöglichkeit für ihn zu organisieren. Er ist somit nach wie vor Insasse von Werra I.

 

Persönlichkeit

Der Häftling ist skrupellos und brutal. Er hat keine Hemmungen Menschen zu töten, wenn sie ihm im Weg stehen.

 

*Achtung Spoiler*

Nachdem Martin Eichendorf die Uniform gefunden hat, die eigentlich für seine Flucht bestimmt war, greift er den Journalisten tätlich an. Nachdem mehrere Wärter einschreiten und Eichendorf zur Rede stellen, erzählt er den Aufsehern eine Lüge: Er erklärt, der Häftling hätte ihn deshalb attackiert, da er aus sentimentalen Gründen gerne an dem Autowrack gearbeitet hätte (am Morgen desselben Tages hatte er angegeben, dass er selbst einmal so einen Wagen gehabt hatte und gerne daran arbeiten würde – als Vorwand, um an das mit der Uniform präparierte Auto heranzukommen).
Anstatt Eichendorfs Chancen auf Flucht zu verhindern, indem er dem Gefängnispersonal von der Uniform erzählt, spielt er bei dessen Geschichte mit und mimt zudem den Geläuterten, dem sein tätlicher Angriff leid tut. Es ist zwar möglich, dass ihm Eichendorfs Vorgehen, ihn nicht zu verraten, in diesem Moment imponiert hat, doch deshalb hätte er ihm niemals die Chance zur Flucht vergönnt. Eher hat er nichts gesagt, da er sich sicher war, dass Eichendorf mit der Uniform einen Fluchtversuch wagen würde und bei dem Ausbruch getötet würde. Entweder würde ihn das Gefängnispersonal erschießen – oder seine Verbündeten würden ihn beseitigen: Sollte Eichendorf nämlich als Wärter getarnt tatsächlich bis in den Hafenbereich gelangen, würden die Helfer des Drogenbarons anlegen um ihren vermeintlichen Anführer an Bord zu holen – und sobald sie feststellen würden, dass jemand die Flucht ihres Anführers vereitelt hätte und selbst an seiner Stelle geflohen wäre, würden sie ihn umgehend ermorden. Dass der Häftling bei Eichendorfs diplomatischer Masche den Wärtern gegenüber mitgespielt hat, hatte somit den Zweck, Eichendorf in das sichere Verderben laufen zu lassen – ihn also für die Vereitelung seiner Flucht mit dem Tod zu bestrafen, ohne selbst Hand an ihn zu legen und weitere Repressalien befürchten zu müssen.

Bildquelle: Thomas Sailer