Chronik eines Harry Potter Fans

 

Erscheinungsjahr: 2012
Aktuelle Ausgabe: 2
Seitenanzahl:
(aktuelle Ausgabe)

167 (e-book)


Allgemeines

‚Chronik eines Harry Potter Fans’ ist eine Autobiografie von Thomas Sailer. Die erste, die er in Buchform veröffentlicht hat.

Das Werk beschreibt Sailers intensives Engagement in der internationalen Fangemeinde rund um Harry Potter. Dabei nimmt es Bezug auf eine Zeitspanne von etwa 7 Jahren: Es beginnt Ende 2004, noch während Sailers Schulzeit und endet im ersten Halbjahr 2012, in der Zeit nachdem Sailer seinen Debütroman ‚Der Freizeitpionier’ veröffentlicht hat.


Ablauf

Im Herbst 2004 ist Thomas Sailer noch Schüler. Er hat große Pläne aber noch keine klare Vision. Zusammen mit seinen Freunden entwickelt er gerne Ideen um Erfolg zu haben, da er Perspektive, ein schnödes Dasein zu fristen, kaum etwas abgewinnen kann.

Während einem abendlichen Lagerfeuer im November 2004 äußert ein Freund von Thomas Sailer die Idee, ein eigenes Magazin zu gründen. Sailer gefällt die Idee sehr und während der kommenden Monate sollte sie sein Lebensgefühl positiv beeinflussen.
Etwa zeitgleich springt noch ein weiterer Funke über: Sailer beginnt sich sehr für die Harry Potter-Geschichte zu interessieren. Das war ungewöhnlich, da er Massenphänomene damals meist von Haus aus ablehnte. Harry Potter hat ihn allerdings in seinen Bann gezogen.
Vorerst verhilft ihm die Geschichte zu einem positiven Lebensgefühl. Er hat das Bedürfnis an sich selbst zu arbeiten und zu lernen – und den Magazin-Plan gezielt zu verfolgen.
Anfang 2005 zerbröselt der Magazin-Plan allerdings. Diesmal fällt er nach dem Aus für den Plan aber nicht wie sonst in ein tiefes Loch. Es gibt etwas das ihn reizt und das ihm Kraft gibt.

Im Frühling 2005 beginnt er Harry Potter-Fanseiten im Internet zu recherchieren und tritt schließlich mit dem Portal ‚Emma Watson Empire’ (kurz: EWE) in Kontakt. Er lernt einen Mitarbeiter der Webseite kennen und fängt über diesen Zugang an sich in das Geschehen einzubringen.
Im Frühsommer 2005 ist Thomas Sailers letztes Schuljahr vorüber. Langsam ist auch die erste Euphorie über die vermeintlichen Möglichkeiten, die er sich durch EWE erhofft hat, gedämpft. Trotzdem bewahrt er Zuversicht und arbeitet intensiv an seinen Plänen.
Im Herbst 2005 hat er es geschafft in die Belegschaft von EWE aufgenommen zu werden.  

Anfang 2006 tritt Sailer zu seiner Externistenmatura an. Er brilliert in Englisch und besteht die übrigen Fächer mit zufrieden stellender Leistung – mit Ausnahme von Mathematik.
Bald darauf, am 3. April 2006, beginnt Thomas Sailer im Druckereibetrieb seines Vaters zu arbeiten. Er soll auf der neuen Heidelberg-Druckmaschine eingeschult werden und so bald wie möglich auf dieser Maschine in der Produktion arbeiten.
Sailer beschreibt, dass die ersten Wochen noch auszuhalten waren. Die Arbeit ist hart aber vorerst tut er eben was von ihm verlangt wird. Bald beginnt der Job aber an seiner Substanz zu zehren: Er spürt die körperliche Belastung – aber vor allem kann er schwer verkraften, dass er Tag für Tag so viel Zeit und Energie für etwas aufwenden muss, das ihn nicht interessiert und das eigentlich nicht Teil seiner Pläne ist.
Bald beginnt er unter seinem neuen Alltag zu leiden. Trotzdem hält er an seiner Tätigkeit auf EWE fest – auch wenn sie oft, nach vielen Überstunden, das einzige ist, was er nach seinem Arbeitstag noch erledigen kann. Durch sein Engagement ist er mittlerweile zum Repräsentanten von EWE aufgestiegen.

Im Frühjahr 2007, genau ein Jahr nach seiner Einstellung, kündigt Thomas Sailer den Job. Er möchte sich der noch ausständigen Mathematik-Prüfung stellen, um seinen Schulabschluss zu bekommen. Anschließend plant er zu studieren. In erster Linie hat er aber gekündigt, damit er sein Leben wieder stärker in eine Richtung bewegen kann, die ihm gefällt.

Ebenfalls im Frühjahr 2007 gründet Sailer sein eigenes Harry Potter-Fan-Portal: Knightbus.org. Die Seite – namentlich angelehnt an den „Fahrenden Ritter“ (engl. „Knight Bus“) – ist ein Linkverzeichnis das zum Ziel hat, die weltweite virtuelle Fangemeinde miteinander zu vernetzen.

Im Sommer desselben Jahres gründet er die DA (Dumbledore’s Army), eine virtuelle Organisation von Harry Potter-Fanseitenbetreibern.
Ebenfalls im Sommer beginnt er ein Manuskript zu schreiben. Er unterbricht die Arbeit aber bald, da er sich auf seine Maturaprüfung vorbereiten muss.
Im Herbst 2007 tritt Thomas Sailer zu der noch ausständigen Prüfung an und besteht.

Im Herbst 2008 beginnt Thomas Sailer sein Studium an der FH Burgenland. Während seinem Studium macht er eine Begegnung, die im Hinblick auf seine Web-Projekte einiges verändert. Er hat eine Austauschstudentin aus Litauen kennengelernt und verbringt lieber Zeit mit ihr als mit der Arbeit in der Fangemeinde. Vorerst sind seine virtuellen Projekte noch Teil seiner Pläne, doch sie haben stark an Bedeutung eingebüßt. Er kümmert sich kaum mehr darum.

Im Frühjahr 2009 schlittert Sailer in eine emotionale Krise, nachdem seine litauische Bekannte in ihre Heimat zurückgereist ist. Er kann sich nicht mehr an der Gegenwart erfreuen. Nichts scheint ihm mehr Spaß zu machen.
Aus alter Gewohnheit heraus versucht er im Frühjahr mithilfe der DA ein Projekt zu starten – und als dieses scheitert, beschließt er sämtliche Harry Potter-Projekte aufzugeben und die Zeit in der Fangemeinde hinter sich zu lassen. Er erklärt die DA für aufgelöst und hält konsequent Abstand zu der virtuellen Fangemeinde.

Nach einer Litauenreise zu Beginn des Sommers versucht Thomas Sailer eher halbherzig wieder in der Fangemeinde aktiv zu werden. Immerhin gelingt es ihm für EWE ein Interview mit der deutschen Synchronsprecherin Gabriele Pietermann zu führen (die Hermine Granger ihre deutsche Stimme leiht).

Im Herbst 2009 muss Thomas Sailer sich eingestehen, dass ihm nichts mehr Freude macht. Was ihn die erste Hälfte des Jahres geplagt hat, ist vorüber – aber jetzt fühlt er sich innerlich einfach nur leer. Egal was er für sich selbst tun möchte – es scheint vergeudet.
Ein altes Leiden hat ihn wieder eingeholt: Eine Depression, mit der er schon früher zu kämpfen gehabt hat – und die ihn daran hindert sein Leben erfüllt zu leben.

Vorerst sieht er sich dieser gefühlten Leere, die ihn innerlich aufzufressen scheint, hilflos ausgeliefert. Ende 2009, an einem Tiefpunkt, denkt er an seine Zeit in der Harry Potter-Fangemeinde zurück. Es frustriert ihn, dass all das nun nicht mehr von Belang ist. Er entschließt sich seine Erlebnisse aufzuschreiben. Zum ersten Mal seit Monaten tut er wieder etwas das ihn motiviert.
Zwar unterbricht er die Arbeit an diesem neuen Projekt, da ihm das Studium in der Zeit vor Weihnachten viel abverlangt, doch er hat die feste Absicht im kommenden Jahr an seinem Buch-Projekt weiterzuschreiben. Dazu kommt es aber vorerst nicht: Kurz nach dem Jahreswechsel stößt er auf das begonnene Manuskript aus dem Jahr 2007. Damals wollte er sich nur den Frust aus der Druckerei von der Seele schreiben – doch nun, nach einigen Erfahrungen die er während seinem Studium gemacht hatte, hat er plötzlich eine Vision wie er den Roman sinnvoll fortsetzen kann.
Also macht er sich an die Arbeit – und das konsequent. Obwohl es ihn neben seinem Studium einen nennenswerten Teil seiner Freizeit kostet, arbeitet er Tag für Tag an seinem Buch-Projekt. Am 18. Oktober 2010 hatte er eine erste Version fertiggestellt.

Zwischenzeitlich hat Thomas Sailer auch seine Aktivität auf EWE wieder aufgenommen. Im Frühjahr 2010 organisiert er sogar eine aufwändige Fan-Aktion auf der Seite und bleibt auch weiterhin aktiv. Bald ist er aber mehr oder weniger der einzige, der sich noch um EWE kümmert.
Im Mai 2011 wird EWE plötzlich durch den Seitenbetreiber geschlossen. Damit ist Thomas Sailers Engagement in der Harry Potter-Fangemeinde ebenfalls vorüber.

Im Sommer 2011 verbringt er einen Urlaub in Spanien. Nach seiner Rückkehr besucht er die Filmvorführung des finalen Harry Potter-Films im Kino in Wiener Neustadt.
Einen Tag nach dem Kinobesuch findet Sailers Sponsion statt.

Während der kommenden Monate beschäftigt er sich nicht mit Harry Potter, sondern mit der Überarbeitung von seinem Manuskript. Sein Debütroman ‚Der Freizeitpionier’ wird am 21. Dezember 2011 veröffentlicht.

Um die Weihnachtszeit wächst sein Bezug zu Harry Potter wieder. Allerdings betrachtet er seine Zeit als Harry Potter-Fan jetzt als einen wichtigen Abschnitt seiner Vergangenheit und nicht mehr als etwas das er krampfhaft in der Gegenwart aufrechterhalten muss.

Das Jahr 2012 beginnt für Thomas Sailer positiv. Einerseits freut er sich auf die offizielle Vorstellung von seinem Debütroman, andererseits gelingt es ihm wieder besser sich an Gegenwärtigem zu erfreuen. Er gesteht sich ein, dass seine Depression noch nicht besiegt ist – äußert aber Zuversicht, dass er sich in die richtige Richtung bewegt.



Trivia

Thomas Sailer beschreibt in dem Buch seinen regelmäßigen Abendspaziergang in seiner damaligen Heimatgemeinde Großhöflein. Dabei kam er üblicherweise an einem alten Mercedes vorbei der ihm gut gefiel und der ihn auch zu Träumen inspirierte. Sailer hat das Auto in dem Buch erwähnt und sogar fotografisch abgebildet. Seit Jänner 2018 ist Sailer der Besitzer des Oldtimer-Mercedes.

Seine Web-Projekte waren teilweise von einem Artikel inspiriert, den Thomas Sailer im Winter 2004 im Englischunterricht gelesen hatte. Darin ging es um Jugendliche, die mit Internetfirmen viel Geld verdient hatten.

Thomas Sailer träumte schon lange davon einen Oldtimer zu fahren. Im Jahr 2006 wollte er diesen Traum wahr machen, ohne dabei ein konkretes Modell im Fokus zu haben. Im lauf des Jahres sah er sich mehrere zum Verkauf angebotene Autos an und entschied sich schließlich für einen Mercedes W116, den er aus Oberösterreich geholt hat.
Nachdem er es aufgegeben hat den Oldtimer straßentauglich zu machen, lackierte er den alten Mercedes violett und nutzte ihn als Maskottchen für seine Web-Projeke: Knightbus.org und die DA. Das Auto bekam den Namen „Knight Cruiser – VIP transport for witches and wizards“ – angelehnt an den Fahrenden Ritter aus der Harry Potter-Geschichte.

 

Frühere Ausgaben/Cover

Das Buch wurde von seiner Ersterscheinung (2012) an bis zur Neuausgabe 2016 mit folgendem Cover ausgeliefert:

 

Bildquelle: Thomas Sailer