Martin Eichendorf

 

Geboren: 5. August 1987

Alter zum Handlungs-
zeitpunkt:

29/30
Beruf: Journalist
Haarfarbe: dunkelblond
Buch: Die Gefängnisinsel


Allgemeines

Martin Eichendorf (5. August 1987 in Kittsee, Österreich) ist Journalist. Nachdem er 2014 (zu Unrecht) wegen fünffachen Mordes angeklagt wurde, musste er eine lebenslange Haftstrafe in der Hochsicherheitsanstalt Werra I antreten. Er ist bis heute der einzige dem es jemals gelungen ist aus der Gefängnisanlage zu fliehen.

 

Biografie

Martin Eichendorf wurde 1987 in Kittsee geboren. Er wuchs in seinem Elternhaus in Bad Deutsch-Altenburg auf.

In seiner Kindheit trennten sich seine Eltern.

Nach seiner Schullaufbahn studierte er in Wien Journalismus. Im Anschluss an sein Studium begann er als Redakteur zu arbeiten.

Er lernte die Journalistin Irina Vessely kennen, die erst seine Freundin und schließlich seine Verlobte wurde.

Im Jahr 2014 erhielt Eichendorf Materialien zugesandt, die einen hochbrisanten Finanzskandal des OVCO-Konzerns aufdecken sollten. Dass ausgerechnet er die Zusendung erhalten hatte, war wohl Zufall gewesen. Erst freute er sich, da er in dieser Angelegenheit ein Karrieresprungbrett sah – dann allerdings wurden jene Personen, die hinter der Sendung steckten, ermordet. Plötzlich tauchten Beweise dafür auf, dass Eichendorf sie umgebracht haben soll. Er wurde verhaftet.

In einem Prozess gegen Ende des Jahres 2014 fiel das harte Urteil: Lebenslang ohne die Möglichkeit zur Begnadigung. Zudem sollte er nicht in Österreich inhaftiert werden, sondern in dem supranational betriebenen Gefängnis Werra I untergebracht werden. Dort galten besonders strenge Regeln – unter anderem durfte er keinen Besuch empfangen und mit niemandem von außen kommunizieren.

 

*Achtung Spoiler*

Zwei Jahre und vier Monate verbringt Eichendorf in Haft. Die rauen Bedingungen in dem Gefängnis haben ihn gezeichnet, nicht jedoch gebrochen.

Im April 2017 vereitelt er durch Zufall einen Ausbruchsversuch, indem er eine Wärteruniform abfängt, die eigentlich für den Ausbruch eines anderen Häftlings gedacht war. Eichendorf beschließt diese vielleicht einmalige Gelegenheit trotz Lebensgefahr zu ergreifen und eine Flucht aus dem Gefängnis zu wagen.

Vorerst scheint alles gut zu funktionieren: Er kann sich unbemerkt als Wärter verkleiden, durch den Gefängniskomplex gehen und schließlich wird ihm auch das Haupttor geöffnet. Kurz darauf muss Eichendorf aber erkennen, dass die Gefängnisanlage nicht wie von ihm vermutet in Deutschland liegt, sondern auf einer Insel.

Ungewillt nun aufzugeben, versteckt sich Eichendorf im bewaldeten Osten der Insel. Durch eine List gelingt es ihm der Suchmannschaft vorzugaukeln, er wäre in Panik davongeschwommen und im Meer ertrunken.

Obwohl die Gefängnisinsel zwei Mal durchsucht wird, schafft er es unentdeckt zu bleiben. Auch findet er Mittel und Wege, sich auf der Insel mit dem Nötigsten (Wasser und Nahrung) zu versorgen. So kann er die Insel zwar nicht verlassen, jedoch in Freiheit in unmittelbarer Nähe zu der Gefängnisanlage existieren.

Vorerst genießt er es nach der langen Zeit in Haft, endlich wieder draußen zu sein. Bald allerdings fängt die Insel an ihm zu klein zu werden, vor allem auch im Hinblick auf die drohende Gefahr einer neuerlichen Inhaftierung.

Martin Eichendorf denkt mehrere Möglichkeiten an, um von der Insel zu fliehen. Es erscheint ihm verlockend, eines der zwei Schnellboote des Gefängnisses zu entwenden oder – spätestens seit er weiß, dass er sich auf einer Insel in der Ägäis befindet – mit einem Floß oder einer selbst gebauten Schwimmhilfe von der Insel zu entkommen. Außerdem versucht er einmal vergebens mithilfe der Wärteruniform auf einer Versorgungsfähre zu fliehen, weiß jedoch nicht, dass Wärter sich grundsätzlich ausweisen müssen, wenn sie die Insel verlassen. Es gelingt ihm zwar trotz dieses Fehlers weiterhin unentdeckt zu bleiben, doch er ist frustriert da er es einfach nicht schaffen kann zu fliehen und davon abgesehen zunehmend Angst hat, er könnte aufgegriffen oder erschossen werden.

Etwa drei Monate verbringt er auf der Gefängnisinsel. Schließlich gelingt ihm eine spontane Flucht mit einer Versorgungsfähre: Er geht als Wärter verkleidet an Bord und gibt an, er hätte Order den Laderaum zu durchsuchen. In einem unbeobachteten Moment versteckt er sich in einem ausrangierten Sack, den er kurz zuvor im Gefängnismüll gefunden hat. Er bleibt unentdeckt und gelangt so nach Thessaloniki.

Dort angekommen entscheidet er ohne Geld und ohne Papiere zu Fuß zurück nach Österreich zu gehen. So durchquert er innerhalb von etwa sechs Wochen Griechenland, Bulgarien, Serbien, Kroatien und Slowenien, bis er in Österreich ankommt. Bei Bad Radkersburg trifft er einen alten Mann, der ihm ein Busticket nach Wien kauft, wodurch sich Eichendorf etwa eine Woche Fußmarsch erspart.

Im August 2017 erreicht er Bad Deutsch-Altenburg, wo sich sein Elternhaus befindet. Während der kommenden Wochen hält er sich dort bei seinem Vater versteckt. Zwar genießt er, dass er nun endlich genug zu essen und zu trinken hat und nicht mehr im Freien schlafen muss, doch er leidet sehr darunter, dass er das Haus nicht verlassen darf. Das Risiko erkannt und angezeigt zu werden, ist viel zu hoch.

Eichendorfs Vater bittet seinen Bruder Walter Eichendorf, einen sehr erfolgreichen Jurist, um Hilfe. Dieser rät ihm, über einen Strohmann eine Wohnung weiter westlich in Österreich anzumieten und seinen Sohn dort einzuquartieren. Martin Eichendorf ist von dieser Perspektive wenig angetan, gleicht sie doch erneut einem Eingesperrtsein.  

Entgegen der vermeintlichen Vernunft und dem Willen seines Vaters nimmt Eichendorf Kontakt zu seiner ehemaligen Verlobten Irina Vessely auf. Diese wiederum kontaktiert einen Tag nach dem Treffen Eichendorfs Vater, um mit ihm zu vereinbaren, dass sie dabei helfen wird Martin Eichendorf zu verstecken.

Es wird eine Wohnung in Wien Favoriten auf Irinas Namen angemietet, in der sie und Eichendorf während der kommenden Monate leben. Eichendorf empfindet diese Zeit als durchaus angenehm.

Nach dem Jahreswechsel 2017/18 gesteht Vessely ihrem Verlobten, dass sie die ganze Zeit über Beweismaterial besessen hat das Eichendorfs Rehabilitation bedeuten kann, jedoch wegen einer Verschlüsselung keinen Zugriff darauf gehabt hat.

Im Februar 2018 gehen die beiden das Wagnis ein, die Beweise zu veröffentlichen. Dazu schicken sie per Post Kopien des Beweismaterials an jene Redaktion, für die beide zuvor gearbeitet haben. Um etwaige Spuren zu verwischen, versenden sie die Briefe in Jennersdorf. Auf der Heimfahrt wird Vessely in Oberwart von der Polizei angehalten. Bei der Verkehrskontrolle wird Eichendorf erkannt und erneut verhaftet.

Er wird von einer Spezialeinheit der Polizei aus Oberwart abgeholt, auf den Flughafen Wien-Schwechat gebracht und von dort aus nach Thessaloniki geflogen. Schon am nächsten Tag befindet er sich wieder in Haft. Bei einer Konfrontation mit einem Wärter wird er mit einem Gummiknüppel niedergeschlagen.

Sechs Tage später wird Eichendorf aus der Haft entlassen: Jene Beweismittel die er in der Woche davor gemeinsam mit Vessely versandt hat, sind veröffentlicht worden – das Gericht hat seine sofortige Freilassung angeordnet.

Eichendorf kann die Gefängnisinsel noch am selben Tag verlassen. Er findet nach seiner Rehabilitation wieder Anstellung bei jener Redaktion, für die er vor seiner Verurteilung schon geschrieben hat.

 

Persönlichkeit

Martin Eichendorf ist sehr zielstrebig.

Er versteht es auch in ausweglosen Situationen durchzuhalten und sein Ziel zu fokussieren, möge es noch so unwahrscheinlich sein, dass er es jemals erreicht.

Martin ist reiselustig. Er hat einen ausgeprägten Sinn für die Schönheiten dieser Welt.

Er hat hohe Erwartungen an sein Leben und ist nicht dazu bereit auf Dauer Gegebenheiten zu akzeptieren die seinen Erwartungen nicht gerecht werden.

 

Triviales

Martin Eichendorf hat gute geographische Kenntnisse.

 

Hinter den Kulissen

Martin Eichendorf ist ein Alter Ego von Thomas Sailer. Er hat in vielerlei Hinsicht Ähnlichkeit mit dem Schriftsteller.

In dem Kurzfilm »Die Gefängnisinsel – Doku einer Flucht« wird Martin Eichendorf von Thomas Sailer dargestellt.