Radoslaw

Geboren: ca. 1979

Alter zum Handlungs-
zeitpunkt:

ca. 32
Beruf: Hilfsarbeiter
Haarfarbe: schwarz
Buch: Der Freizeitpionier


Allgemeines

Radoslaw (ca. 1979 in Wien) ist Hilfsarbeiter bei der Offsetdruckerei Ducker Druck in Wien.

 

Biografie

Radoslaw wurde etwa 1979 in Wien geboren. Seine Familie stammt aus dem Ex-Jugoslawien. Nachdem er sich mit Müh und Not durch die Pflichtschule gekämpft hatte, arbeitete er in verschiedenen Branchen als Hilfsarbeiter.

Im Frühjahr 2011 ist er bereits seit einigen Jahren als Helfer bei Ducker Druck beschäftigt. Zu dieser Zeit hat er einen Arbeitskollegen namens Ferdinand Grenzmann, der kürzlich seine Lehre als Drucker abgeschlossen hat.

 

Persönlichkeit

Radoslaw ist ein sehr einfach gestrickter Mensch. Er nimmt sein Leben so wie es ist und denkt nicht viel darüber nach.

Er macht eben seine Arbeit und für ihn passt alles so, wie es ist. Obwohl ihm die Arbeit oft auf die Nerven geht, braucht er die Bestätigung die er dadurch bekommt, dass er hart für sein Geld arbeitet.

Für ihn ist die Arbeit und der Umgang mit seinen Kollegen ein wichtiger Bestandteil seines (Sozial-) Lebens. Ihm ist die Gemeinschaft unter den Arbeitskollegen wichtig; das ist auch jenes Umfeld, in dem er nach Achtung strebt.

Nach der Arbeit trinkt er gerne mit den anderen Helfern Bier. Dabei sprechen sie über die Arbeit, über Frauen oder sie albern nur herum.

Radoslaw ist ein Prolet. Er hat keine Manieren und gibt gerne an.

Er hat keine großen Ziele im Leben und denkt kaum weiter voraus als bis zum nächsten Arbeitstag.

Radoslaw fühlt sich im Arbeitermilieu wohl; er verachtet Menschen mit höherer Bildung.

 

Triviales

Obwohl Radoslaw nur ein Hilfsarbeiter ist, kann er – vor allem auf alten Maschinen – die Arbeit eines Druckers machen.

Seine Oberarme sind tätowiert.

Radoslaw hänselt gerne Kollegen, die sich nicht recht in die Arbeiter-Gemeinschaft einfügen. So auch Ferdinand Grenzmann, wobei er sich in dessen Fall etwas zurückhält – er glaubt, dass Ferdinand nach Abschluss seiner Lehre als Drucker arbeiten würde und dann sein Vorgesetzter sein würde.

Radoslaw lebt einzig für den Moment – und von der Hand in den Mund. Er haust in einer schäbigen Mietwohnung, fährt ein schrottreifes Auto und gibt sein bescheidenes Einkommen für kurzfristige Vergnügungen aus.

 

Hinter den Kulissen

Radoslaw hat eine reale Basis. Im Vergleich zu seiner Vorlage ist der Charakter „Radoslaw“ jedoch noch sympathisch geraten. Die Vorlage ist Österreicher und ausländerfeindlich.

Radoslaw ist ein Beispiel dafür, dass Selbstverwirklichung nicht zwangsläufig das Bedürfnis eines jeden Menschen sein muss. Viele brauchen ihren Platz im System, um sich wohl zu fühlen. Nicht jeder möchte großartig viel nachdenken und philosophieren, sondern einfach nur am Monatsende Geld aufs Konto bekommen.  Auch das ist zu respektieren – nicht jeder Mensch muss Freizeitpionier sein.